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Geschichte

Gern, im Nordwesten Münchens gelegen, war noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein kleiner Weiler an der Südseite des Nymphenburg-Biedersteinkanals und bestand im Wesentlichen aus vier größeren Gehöften, die von Acker- und Weideland umgeben waren.

Der Mittelpunkt des Ortes befand sich etwa an der Stelle, wo heute die Gerner Straße in die Klugstraße mündet.

In diesem Bereich, etwa dort, wo sich heute die Reihenhäuser Klugstraße 30 – 46 befinden, stand bis ca. 1910 der „Holzbauer“. Zu diesem Gehöft gehörten im Jahr 1887 gut zwölf Hektar Acker- und Weideland, als mit Jakob Heilmann der Mann auf den Plan trat, der in Gern die erste Reihenhaussiedlung Münchens errichten sollte.

Von den Eigentümern des Hofs „Zum Holzbauern“ erwarb Jakob Heilmann das Gehöft mit dem Grundstück, das sich L-förmig von der Klugstraße im Norden bis hin zur Nördlichen Auffahrtsallee erstreckte. Nördlich der Tizianstraße (damals noch Pfündterstraße) ging es noch über die Waisenhausstraße hinaus; im Südosten umfasste es nur die Grundstücke einschließlich der Böcklinstraße (damals Prinz-Rupprecht-Straße). Später kamen noch ca. fünf Hektar Grund nordöstlich der Klug- und südwestlich der Gerner Straße hinzu, die der Badeanstaltsbesitzer Philipp Roth und der Bauer Johann Ballauf verkauften.

 

Auf diesem Gesamtareal entstand dann ab 1892 das heute denkmalgeschützte Ensemble der „Familienhäuser-Colonie Nymphenburg-Gern“. Der Schwerpunkt der Bautätigkeit lag in den Jahren zwischen 1892 und dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914.

 

 

Jakob Heilmann & Josef Littmann

 

Die ersten rund 100 Häuser baute die Firma Heilmann & Littmann in den fünf Jahren 1892 – 1897. Den Beginn bildeten 1892 – 1893 die Reihenhäuser in der Gerner Straße 22 – 48 und die Häusergruppe in der Malsenstraße 60 – 78.

Jakob Heilmann hatte bereits als 25-Jähriger eine Baufirma gegründet, die zunächst vorrangig im Eisenbahnbau tätig war, aber auch zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser errichtete. 1892 trat sein Schwiegersohn Josef Littmann als künstlerischer Leiter in das Geschäft ein. In den folgenden Jahren avanciertem Heilmann & Littmann zu einer der größten Baufirmen Europas, die bis zum Ersten Weltkrieg mehr als 300 Einzelbauten und Siedlungsprojekte realisierte.

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